Uni Tübingen an Bord des Peace Boat
Was für ein Tag! Heute morgen haben wir uns auf den Weg gemacht um Izmir zu erkunden. Asli hat für uns einfach alles geregelt. Du willst ein Glas, Granatapfelsaft? – kein Problem, bestell ich Dir! Privatführung vom Iman durch die Moschee? Geht klar! (s.u.) Hintergrundinfos zum politischen Islam? Hab ich parat! Wir wären einfach nur verloren gewesen ohne Asli!
Abends kamen Yasna, die uns auf dem Peace Boat betreuen wird und Nenad Fiser. Es gab eine herzliche Begrüßung und die beiden gaben uns ein paar sehr beeindruckende Einblicke in ihr Leben. Yasna kommt aus Bosnien und koordiniert seit 1994 das Studenten-Programm auf dem Peace Boat. Nenad Fiser kommt ebenfalls aus Bosnien. Er musste während des Krieges das Land verlassen und arbeitet heute als Experte am Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY). Auch beim anschließenden Essen berichtete Nenad von seiner Arbeit. Alsbald entstand eine spannende philosophische Diskussion, bei der eines sehr schnell klar wurde: „You can either be precise or you can be clear". Phänomenal, was Nenad Fiser da mal eben locker an spannenden Gedanken aus dem Ärmel schüttelte. Hier kamen mathematische Modelle, Politikwisschenschaft, Nietzsche, Informatik, fernöstliche Philosophie, Gerechtigkeit, Propaganda, Religion und der Balkan zusammen und kaum einer, der sich in Hörweite befand, konnte sich dem Gespräch entziehen. Gebannt lauschten wir faszinierenden Gedankengängen, die mit unglaublich viel Herzblut und Klarheit vorgetragen wurden. Vielen Dank für diesen schönen Abend! Morgen geht’s aufs Peace Boat – Wir sind ja so aufgeregt!
1 | 2 | 3 | 4In diesem Blog berichten Studierende der Uni Tübingen über die Peace Boat Exkursion 2009. Vom 2. bis 10.10. reisen wir von Izmir (Türkei) über Piräus/Athen (Griechenland), Dubrovnik (Kroatien) nach Civitavecchia/Rom (Italien). Im Rahmen von Workshops und Präsentationen an Bord und während der Landgänge behandeln wir folgende Themen: Vergangenheitsbewältigung, die Kriege in Ex-Jugoslawien, den griechisch-türkischen Konflikt, politischer Islam, etc.
Dieser Blog erfährt Aktualisierungen so wie es uns möglich ist in den Hafenstädten oder über die Satelitenverbindung des Schiffs neue Beiträge online zu stellen.
Die Studienfahrt wird auch in diesem Jahr aus Mitteln der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften und des Unibundes der Universität Tübingen bezuschusst. Wenn Sie Interesse daran haben, dieses Projekt zu unterstützen, wenden Sie sich bitte an das Institut für Politikwissenschaft, Abteilung Internationale Beziehungen, Friedens- und Konfliktforschung der Uni Tübingen.