Bettina über Sonntag, 4. Oktober 2009

Als Vorbereitung für die an Bord stattfindende Begegnung mit den Hibakushas überlegten wir uns Fragen zu den für uns interessantesten Schwerpunkten. Mit Jasna und Mr. Fiser brachen wir dann gen Hafen auf, wo wir bereits das als kleinen weißen Punkt am Horizont wahrzunehmende Peaceboat sich langsam nähern sahen.

Briefing am Morgen im Otel Vatan, Izmir Zunaechst vom Balkon des Hafens aus Das Peace Boat ist bereits zu sehen Die Ankunft wird dokumentiert PEACE AT HOME PEACE AT THE WORLD Nenad und Robert in Diskussion

Plötzlich rückte das Unfassbare in greifbare Nähe: Ein Schiff mit all’ den Menschen und ihrer jeweiligen Lebensgeschichte, das Peaceboat selbst mit seiner eigenen Geschichte und unsere Vorbereitung und freudige Erwartung auf diese Exkursion trafen in diesem Moment aufeinander.

Gruppenfoto mit Peace Boat im Hintergund Das Peace Boat in voller Pracht Erst duerfen wir zum Schiff... ...dann muessen wir doch noch ewig an der Passkontrolle warten. Boarding: flnr. Bettina, Nenad, Daniela, Francois, Jessica, Nadina, Asli. Entering at the "P" of "Peace Boat"

Während viele der japanischen Passagiere sich auf den Weg nach Izmir machten und uns dabei freundlich mit “Guten Tag”, “Wie geht’s” etc. begrüßten, wurden wir von Ruben, unserem Koordinator sowohl herzlich als auch sehr persönlich empfangen: Er hatte all’ unsere Namen parat und konnte sie den Gesichtern zuordnen. Wie dies möglich war, sollten wir später an Bord erfahren (siehe folgendes Bild).

Plakatwand mit Bildern unserer Gruppe Checking in at the Reception: "Cash or Credit Card?" Broadway Show Room, hier werden die Praesentationen gehalten Wie waere es mit ein paar japanischen Köstlichkeiten aus dem Peace Boat Shop? Besichtigung unseres Seminarraums Hier darf geraucht werden

Die anschließende – von Ruben geleitete – Tour durch das Schiff beeindruckte uns alle und endete mit einem interaktiven Japanisch-Crashkurs/Refresher.

Während des ersten japanischen Essens an Bord fanden erste Begegnungen mit den Japanern an Bord und statt.

Ruben zeigt uns das Sportsdeck, im Hintergund die Skyline von Izmir Das Pooldeck entlockt der Gruppe einige Ahhs und Ohhs Nenad fuehlt sich auf den Fitnessgeraeten sichtlich wohl Die Landratten (links) beobachten die Crew (richts) beim Fire Drill Die Gruppe hat einige Schwierigkeiten die Feueruebung zu ignorieren Kaffee ersetzt Mittagessen

Im anschließenden Workshop diskutierten wir mit Mr. Fiser das Thema “Krieg in Ex-Jugoslawien”. Zu den von uns gestellten Fragen eröffnete er uns seine persönliche Sichtweise. Dabei behandelte er insbesondere die Thematik der Kriegsursachen. So legte er sein Augenmerk auf ethnische, religiöse und wirtschaftliche Faktoren. “Wie ist es möglich, dass Menschen, die Nachbarn sind – und das über einen langen Zeitraum hinweg – plötzlich einander bekriegen?”, war dabei eine der prägnanten Fragen.

Mr. Fiser informierte uns über verschiedenste Hintergründe der kriegerischen Auseinandersetzungen, indem er beispielsweise auf die geschichtliche, politische und wirtschaftliche Dimension Bezug nahm: Politische und militärische Machtverschiebungen, die Zusammensetzung der einzelnen Gruppierungen, die Entwertung des Geldes während der Inflation etc.

Als Ergebnis der Diskussion kann festgehalten werden, dass nicht ein einziger Faktor als Ursache für den Konflikt zu benennen ist. Vielmehr existieren viele Faktoren, die sich gegenseitig bedingen, wobei jedoch die verschiedenen Kriege in Ex-Jugoslawien getrennt voneinander betrachtet und untersucht werden sollten. Viele sich daraus ergebende Fragen wurden nach dem Workshop noch weiter diskutiert und früher oder später fanden sich alle in ihren Kajüten ein, um die erste Nacht sanft in den Schlaf gewogen zu werden.

Bettina

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Über das Projekt

Über diesen Blog

In diesem Blog berichten Studierende der Uni Tübingen über die Peace Boat Exkursion 2009. Vom 2. bis 10.10. reisen wir von Izmir (Türkei) über Piräus/Athen (Griechenland), Dubrovnik (Kroatien) nach Civitavecchia/Rom (Italien). Im Rahmen von Workshops und Präsentationen an Bord und während der Landgänge behandeln wir folgende Themen: Vergangenheitsbewältigung, die Kriege in Ex-Jugoslawien, den griechisch-türkischen Konflikt, politischer Islam, etc.

Dieser Blog erfährt Aktualisierungen so wie es uns möglich ist in den Hafenstädten oder über die Satelitenverbindung des Schiffs neue Beiträge online zu stellen.

Funding

Die Studienfahrt wird auch in diesem Jahr aus Mitteln der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften und des Unibundes der Universität Tübingen bezuschusst. Wenn Sie Interesse daran haben, dieses Projekt zu unterstützen, wenden Sie sich bitte an das Institut für Politikwissenschaft, Abteilung Internationale Beziehungen, Friedens- und Konfliktforschung der Uni Tübingen.

Eberhard Karls Universität Tübingen
Institut für Politikwissenschaft
Melanchthonstr. 36
72074 Tübingen
Tel. 07071 - 29 732 45
Fax 07071 - 29 24 17

Kontaktpersonen:
Prof. Dr. Andreas Hasenclever,
Prof. Dr. Thomas Dietz,
Sophia Benz
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