Bereits zum zweiten Mal kann das Peace Boat eine Gruppe von Überlebenden der Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki (Hibakushas) an Bord begrüßen. Die heute 70-85 Jährigen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen weltweit über ihr Schicksal zu informieren und für eine nuklearwaffenfreie Welt einzutreten. Unsere Begegnung mit diesen 10 Hibakushas am heutigen Tag war ein ganz besonderes Ereignis für unsere Gruppe. Dieses Treffen war ein zentraler Schwerpunkt bei unserer Vorbereitung auf die Exkursion. Die Schilderungen der Hibakushas haben wir auf Video festgehalten, um sie auch anderen Interessierten in Deutschland zugänglich zu machen.

Nenad vor den Hiroshima & Nagasaki Postern Die Hibakusha stellen sich vor Die Tuebinger Studierenden stellen sich vor

Zu Beginn berichtete uns Herr Nimi, der zum Zeitpunkt des Bombenabwurfs auf Hiroshima sechs Jahre alt war, von der Zerstörung des Hauses seiner Familie und den schweren Verletzungen, die seine Mutter davontrug. Die Zeit danach war unvorstellbar schwierig für die Überlebenden, da es weder Nahrungsmittel noch Obdach gab und kaum organisierte Nothilfe von außen. Sein erster Sohn erkrankte schon im Säuglingsalter an Krebs und starb als junger Erwachsener daran. Sein zweiter Sohn wurde von seiner Freundin verlassen, als diese erfuhr, dass sein Vater ein Hibakusha war. Auch die anderen Hibakushas bestätigten, dass sie und ihre Nachkommen auch heute teilweise noch diskriminiert werden, wenn sie einen Partner oder einen Job suchen. Herr Nimi betonte, dass die Hibakushas kein Thema der Vergangenheit sind, sondern die Spätfolgen der schrecklichen Ereignisse auch die nachfolgenden Generationen betreffen und betreffen werden.

Hiroshima & Nagasaki Poster Ziegel die der Hitze der Explosion ausgesetzt Blasen warfen Ein Hibakusha berichtet von seinen Verbrennungen

Da die Zeit im Workshop viel zu schnell vorbei ging, freuen wir uns sehr, dass wir am Freitag die Hibakushas nochmals für eingehende Interviews treffen können, bei denen wir die Gelegenheiten haben, weitere Fragen zu diskutieren.

Gespraeche in kleineren Gurppen Die Tuebinger singen zum 70. Geburtstag einer Hibakusha Osaki-San bekommt ein Tuebinger T-Shirt zum Geburstag

Anne & Nadine

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Über das Projekt

Über diesen Blog

In diesem Blog berichten Studierende der Uni Tübingen über die Peace Boat Exkursion 2009. Vom 2. bis 10.10. reisen wir von Izmir (Türkei) über Piräus/Athen (Griechenland), Dubrovnik (Kroatien) nach Civitavecchia/Rom (Italien). Im Rahmen von Workshops und Präsentationen an Bord und während der Landgänge behandeln wir folgende Themen: Vergangenheitsbewältigung, die Kriege in Ex-Jugoslawien, den griechisch-türkischen Konflikt, politischer Islam, etc.

Dieser Blog erfährt Aktualisierungen so wie es uns möglich ist in den Hafenstädten oder über die Satelitenverbindung des Schiffs neue Beiträge online zu stellen.

Funding

Die Studienfahrt wird auch in diesem Jahr aus Mitteln der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften und des Unibundes der Universität Tübingen bezuschusst. Wenn Sie Interesse daran haben, dieses Projekt zu unterstützen, wenden Sie sich bitte an das Institut für Politikwissenschaft, Abteilung Internationale Beziehungen, Friedens- und Konfliktforschung der Uni Tübingen.

Eberhard Karls Universität Tübingen
Institut für Politikwissenschaft
Melanchthonstr. 36
72074 Tübingen
Tel. 07071 - 29 732 45
Fax 07071 - 29 24 17

Kontaktpersonen:
Prof. Dr. Andreas Hasenclever,
Prof. Dr. Thomas Dietz,
Sophia Benz
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