Sophia über die Präsentation “Dealing with the Past”

Der Tag unserer großen Präsentation zum Thema Vergangenheitsbewältigung begann mit Nenads Workshop zum ICTY (siehe Roberts Beitrag, der noch geschrieben werden muss).

Bereits am Vortrag hatten unsere IS Partners Sandwich-Plakate zur Ankündigung der Veranstaltung vorbereitet, die wir dann fleißig mit uns trugen. Beim gemeinsamen Cafe am Nachmittag hatten wir Gelegenheit, uns dafür zu bedanken und mit einigen Japanern zu reden, die an Bord Englisch lernen.

Nachmittags trafen wir uns mit den Übersetzer/innen und probten die Präsentation.

Als sich pünktlich um halb neun der große Saal füllte stieg die Anspannung. Wir empfingen unsere Gäste persönlich, die wie aus dem Nichts aus ihren Kabinen strömten.

Angesichts der Tatsache, dass das Schiff nur ca. 450 Passagiere an Bord hatte, war das Interesse enorm. Fast alle waren gekommen und lauschten von Anfang bis Ende gespannt dem Vortrag. Keiner verließ während der Präsentation den Raum, keiner nickte ein (was bei einem japanischen Publikum durchaus passieren kann), alle blieben auch nach dem Ende der Präsentation für einige Momente sitzen, viele gratulierten uns und wir fielen uns erleichtert in die Arme.

Der Vortrag begann mit einer kurzen Einführung in das Thema durch Uli, bevor ich die Gruppe kurz vorstellte. Im Anschluss trug Francois ein Gedicht vor. Nicht nur seine leidenschaftliche Performance, sondern auch die Tatsache, dass er den Text zusätzlich komplett auf Japanisch rezitierte (!) begeisterte die Zuhörer, die gebannt lauschten.

Danach begann Asli, die zwar in Deutschland lebt, aber einen türkischen Pass hat, ihre eigene Geschichte zu erzählen. Da ihr und ihrer Familie der direkte, persönliche Bezug zur deutschen Kriegsvergangenheit fehlt, fragte sie ihr „Peace Boat Team“ nach deren Geschichten: Daniela erzählte von ihren Großeltern und der Judenverfolgung, Gina berichtete über ihre Großeltern und die Frage, ob ihr Großvater als Wehrmacht Soldat zum Mörder wurde, Tanja erzählte von ihrer Großmutter und der Vertreibung deutscher Minderheiten in den angrenzenden Ländern und Robert berichtete über seine Großeltern (die den Angriff auf Dresden überlebten), über seine Eltern (die sowohl in West- als auch Ostdeutschland wohnten und die Teilung Deutschlands erfuhren) und letztlich sein eigenes Leben im vereinten Europa.

Jessica lieferte die Daten und Fakten zu den jeweiligen persönlichen Geschichten. Sam (ein GET Teacher an Borde des Schiffes) trug Gitarrenmusik bei. Bevor Bettina den Vortrag mit einem Gedicht abrundete, spielte außerdem ein Japanischer Passagier auf seiner Flöte. Harald und Mirka endeten mit ihrer „Zeitreise“ durch die Deutsche Vergangenheitsbewältigung: einschneidende Erlebnisse wurden per Photos und mit entsprechender Hintergrundmusik präsentiert. Alles in allem eine perfekte Mischung aus persönlichen Informationen, Daten und Fakten, Poesie, Schauspiel/Rollenspiel, Ton und Musik.

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Über das Projekt

Über diesen Blog

In diesem Blog berichten Studierende der Uni Tübingen über die Peace Boat Exkursion 2009. Vom 2. bis 10.10. reisen wir von Izmir (Türkei) über Piräus/Athen (Griechenland), Dubrovnik (Kroatien) nach Civitavecchia/Rom (Italien). Im Rahmen von Workshops und Präsentationen an Bord und während der Landgänge behandeln wir folgende Themen: Vergangenheitsbewältigung, die Kriege in Ex-Jugoslawien, den griechisch-türkischen Konflikt, politischer Islam, etc.

Dieser Blog erfährt Aktualisierungen so wie es uns möglich ist in den Hafenstädten oder über die Satelitenverbindung des Schiffs neue Beiträge online zu stellen.

Funding

Die Studienfahrt wird auch in diesem Jahr aus Mitteln der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften und des Unibundes der Universität Tübingen bezuschusst. Wenn Sie Interesse daran haben, dieses Projekt zu unterstützen, wenden Sie sich bitte an das Institut für Politikwissenschaft, Abteilung Internationale Beziehungen, Friedens- und Konfliktforschung der Uni Tübingen.

Eberhard Karls Universität Tübingen
Institut für Politikwissenschaft
Melanchthonstr. 36
72074 Tübingen
Tel. 07071 - 29 732 45
Fax 07071 - 29 24 17

Kontaktpersonen:
Prof. Dr. Andreas Hasenclever,
Prof. Dr. Thomas Dietz,
Sophia Benz
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